Bonjour Tristesse

Dienstag, Januar 27, 2009

64 Jahre Befreiung KZ Auschwitz

Heute vor 64 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz von den Alliierten befreit. Zeit zum Gedenken. Ein CDU-Hans Wurst nennt den von den Nazis für seinen Widerstand ermordeten Dietrich Bonhoeffer einen "Landesverräter", der Papst holt einen Holocaustleugner zurück in seine Herde. Der Zentralrat der Juden bleibt der Gedenkfeier im Bundestag fern und berichtet über die wachsende Bereitschaft in Deutschland, Juden töten zu wollen oder es zu billigen - wer sollte ihnen die Absage verdenken.

Gestern bin ich auf folgende Stelle bei Berel Lang gestoßen, die daran erinnert, dass Nazis nicht Autobahn-Garantie Plus waren:

"Under the Nazis, the members of any group could be subjected to torture, whatever their status, whatever the magnitude of the 'violations' they were suspected of, or even in the absence of such violations altogether: prisoners of war as well as guerrilla fighters; children as well as Wehrmacht officers; German civilians anonymously accused, as well as ministers or priests who spoke out in their pulpits. No one was immune; no one was in principle a less likely victim than others, no proportionality between 'crime' and punishment was even conceived, no common or individual practical purpose was envisaged - torture itself took on the status of a purpose. It is in this sense that the practice of torture can be held to have been intrinsic to the system: in effect, a commitment in itself, not a measure taken in response to circumstances. It is from this perspective that Jean Amery suggested a contrast: that almost every twentieth-century regime, 'white or red' and no matter how vicious, can be imagined without the role of torture - but for the Nazi regime, 'No one can imagine it. It would have been impossible.' (Jean Amery, At the Mind's Limits, Bloomington 1980, 31)"
- Berel Lang, Act And Idea in the Nazi Genocide, Syracuse 2003 (original 1990), S. 46

Sonntag, Januar 18, 2009

Ganz toll gemacht, Hessen

Hessen hat gewählt. Leider keine Überraschung. Also weiter fünf Jahre verscherbeln von Staatseigentum, noch mehr Koffer packen und vermutlich schön viel Polizei und noch mehr davon. Immerhin hat die SPD noch ihr letztes sympathisches Gesicht Andrea Ypsilanti rausgeekelt, alle Achtung. Obwohl, wenn ich Thorsten Schäfer-Gümbel sehe, muss ich immer wieder lächeln ... Aber die Welt dreht sich zum Glück nicht um Einig-Bembel-Land.

In Chicago ist neulich eine Fabrik von Arbeitern besetzt worden, es wurden ausstehende Löhne erfolgreich eingeklagt und die Gewerkschaft hat offenbar einen Deal mit einer Firma im Bereich "grüner, wärme-effizienter Fenster" zur Übernahme der Fabrik angeleiert. Es fielen Worte wie Arbeiter-geführte Kooperation ... So stand es geschrieben im Kosmopolitan für Nerds.

Prost.